Danzig

Eine Stadt an der Ostsee, mit einer beachtlichen Briefmarkengeschichte. Zwischen 1920 und 1939 sind hier knapp 400 verschiedene Briefmarken erschienen. Der Startschuss fiel am 14. Juni 1920. Die ersten Briefmarken waren Marken des Deutschen Reiches. Hierbei wurde der Schriftzug »Deutsches Reich« durch Danzig ersetzt. An diesem Tag erschienen 11 Briefmarken. Die Briefmarken rote 40er, die braune 1,50er sowie die Marken zu 3 und 4 RM wurden erst etwas später herausgegeben.

Abarten, Typen und Probedrucke waren zu dieser Zeit auch sehr häufig, da die Produktion der Marken gerade in der Inflationszeit unter sehr hektischen Bedingungen stattfand. Allerdings wurde die Danziger Dauerserie 1939, mit der Rückgliederung ins Deutsche Reich, mit dem Schriftzug »Deutsches Reich« überdruckt. Zwischen 1920 und 1939 erschienen fast 400 verschiedene Briefmarken, in Danzig lebten davon zahlreiche Briefmarkenhändler. Mit der Rückgliederung ins Deutsche Reich nach Kriegsbeginn 1939 wurde die Danziger Dauerserie mit »Deutsches Reich« überdruckt, danach erschienen keine Danziger Briefmarken mehr.

Der Staat Polen erhielt im Danziger Hafen weitreichende Rechte. Es gab dort auch ein eigenes Postamt, das ebenfalls eigene Briefmarken in polnischer Währung herausgab. Günter Grass erwähnt in der Blechtrommel den leiblichen Vater von Oskar Matzerath, der als gebürtiger Pole und Briefmarkensammler in dieser Post Arbeit fand. In der Realität verschanzte sich die polnische Miliz in Danzig in diesem Postamt, im Buch findet Oskars Vater bei der Erstürmung der Post den Tod.